Lehrplan

1. Klavier- und Keyboardunterricht ab dem 4. Lebensjahr

Zwischen 4 und 8 Jahren sollte mit dem Instrumentalunterricht begonnen werden, um ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen. Anfängerunterricht kann natürlich zu jeder Zeit und jedem Alter erfolgen. Es gibt keine Altersbeschränkung.

In dieser Zeit wird dem Schüler spielerisch der Umgang mit Noten, Rhythmus, Fingersätze, Tonleitern, das aufeinander abgestimmte Spiel beider Hände und verschiedene Musikstile beigebracht. Außerdem muss die Fingerbeherrschung und die generelle Eignung für das Klavier festgestellt werden.

Notenmaterial (je nach Begabung und Fleiß der Schüler):

  • J.W.Schaum: Wir musizieren am Klavier (Bosworth Edition) Bd.1-5
  • Anne Terzibaschitsch: Meine allerersten Tastenträume Klavierschule (Holzschuh) Bd.1-3
  • H.G. Heumann: Pianokids Bd.1-4
  • Volks-und Kinderlieder, Kindermusicals, kleine Boogies und Ragtimes, freie Improvisationen

2. Mittlerer Fortgeschrittener Klavierunterricht ab 10-13 Jahren

Der Schüler sollte nun fähig sein, selbständig einen Notentext zu lesen, rhythmisch einigermaßen fest zu sein und sicher im Umgang mit Fingersätzen, Tonleiterspiel und Zusammenspiel beider Hände.

Der Schüler wechselt nun von den Klavierschulen zu Sammelbänden mit Werken klassischer Komponisten, weitere moderne Kompositionen, wie z.B. Jazz, Ragtimes, Pop usw. und Improvisation.

In dieser Zeit wird ein weiterer Schwerpunkt auf die Harmonielehre gelegt. Der Schüler lernt nun den freien Umgang mit Akkorden und Harmonien und lernt, anhand einfacher Lieder, sich selbst zu begleiten. Das fördert das Freie Musizieren, was wiederum förderlich für Schüler ist, die schon früh merken, ob die Musik sie im späteren Leben begleiten wird, ob im Laienbereich oder als Profimusiker (Pianist, Chorleiter, Musiklehrer, Organist).

Notenmaterial:

  • J.S.Bach: Inventionen und Sinfonien, Präludien und Fughetten
  • W.A.Mozart: Sonate C-Dur (Sonata Facile)
  • L.van Beethoven: Eccossaisen, leichte Variationen, Sonate G-Dur
  • F.Chopin: Leichte Klavierstücke und Tänze
  • C.Czerny: Leichte Sonatinen
  • R.Schumann: Albumblätter
  • C.Debussy: Le petit Negre
  • H.G.Heumann: Pop-Classics for Piano, Kult-Ballads
  • C.Gerlitz: Pop-Ballads
  • Schott-Music: Top 100 Hitcollection

3. Fortgeschrittener Unterricht ab 14 Jahren

  • J.S.Bach: Dreistimmige Inventionen, Das Wohltemperierte Klavier 1 und 2
  • D.Scarlatti: Sonaten
  • W.A.Mozart: Sonaten, Fantasien, Variationen
  • L.van Beethoven: Sonaten, Variationen
  • J.Haydn: Sonaten
  • F.Schubert: Impromptus, Moment musicaux, Sonaten
  • J.Brahms: Balladen, Intermezzi, Rhapsodien
  • F.Chopin: Mazurken, Polonaisen, Nocturnes, Preludes, Walzer
  • R.Schumann: Waldszenen, Kinderszenen
  • C.Debussy: Deux Arabesques, Children’s Corner
  • S. Joplin: Ragtimes
  • Improvisieren über bekannte und beliebte Popsongs, Musicals, Sinfonien

(Mit interessierten Schülern beginne ich nun auch Kirchenmusik an der Kirchenorgel zu üben)

4. Vorbereitung für die Aufnahmeprüfungen

Einstudieren eines Programmes mit Werken drei verschiedener Epochen:

  • Barock: J.S.Bach: Wohltemperiertes Klavier 1 und 2, Toccaten, Engl.oder Franz.
  • Klassik: W.A.Mozart, L.van Beethoven, F.Schubert: Sonaten
  • Romantik: F.Chopin: Fantasie-Impromptu, Polonaisen, Scherzi, F.Liszt: Liebesträume, Ung.Rhapsodie
  • Moderne: B.Bartok, B.Britten, P.Hindemith, S.Prokofjew usw.

Hierzu zählt je nach Studiengang die geeignete Werkauswahl.

Ein reines Klaviermusikstudium mit Ziel des Diplom-Musikerziehers fordert ein weitaus schwierigeres Programm, wie das Lehramtsstudium für Musik. Als Organist muss man natürlich Orgelwerke vortragen.

Desweiteren Vorbereitung in Gehörbildung, Rhythmus und Harmonielehre.

Zu allen Musikstudien gehört eine Theorieprüfung. Hierzu muss man eine Aufnahmeprüfung in Gehörbildung und Rhythmuslehre (Schriftlich und Praktisch) und Harmonielehre (Tonsatz, Akkordlehre) machen.

5. Erwachsenenunterricht:

Klavierunterricht für Erwachsene unterscheidet sich vom Unterricht für Kinder, dass Erwachsene Schüler von vornherein mehr mit dem Kopf an eine neue Sache herangehen. Das spielerische und intuitive der Kindheit ist in den Hintergrund getreten und wird nun durch Willen, Fleiss und Verstand ersetzt.

Ein Erwachsener, der als Kind ein Instrument gelernt hat, Notenlesen gelernt hat oder im Chor gesungen hat (oder dies immer noch tut), hat einen Vorteil, weil er oder sie das Erlernte der Kindheit wieder hervorholen kann. Trotzdem ist es auch für totale Anfänger möglich das Klavierspielen im Alter zu erlernen.

Klavierspielen zu lernen ist immer ein Gewinn, da man nichts besseres für sein Gedächtnis und das eigene Wohlbefinden tun kann, als dieses Instrument zu spielen.

„Man müsste Klavier spielen können!“

Johannes Heesters